zu den Kompositionen:




Stuart Saunders Smith * 1948 The Noble Snare (1988)


Komponist, Verleger und Dichter. Innerhalb der verschiedenen Richtungen zeitgenössischer Musik liegt sein Schwerpunkt im Schaffen komplexer Notationen in Verbindung mit undeterminierter Komposition.The Noble Snare, eine Sammlung Neuer Musik Kompositionen für die Snaredrum, wurde 1988 von ihm herausgebracht. Er hat damit die Idee verwirklicht, namhafte Komponisten, u.a. John Cage, Ben Johnston zu gewinnen, um wirkliche Neue Musik für die Snare zu schreiben.
Eine Präsentation der insgesamt 18 Noble Snare Kompositionen fand am
3. Oktober 1988 durch das Neue Musik Ensemble Gageego im Marymount Manhattan Theatre in New York statt. Die New York Times bezeichnetet dieses Snareklänge als chaotischen Lärm, aber mit berauschender Wirkung. Die erste Komposition der Sammlung trägt den gleichen Titel und stammt von Stuart Saunders Smith selbst.




Ben Johnston * 1926 Palindromes (1988)
(Spiegelrhythmen)


Geboren 1926 in Georgia, Professor für Komposition und Musiktheorie an der Universität von Illinois, zahlreiche Veröffentlichungen u.a. Sonate für mikrotonales Piano; Preise des National Council on the Arts and the Humanities (1966) und des Smithsonian Instituts (1968) für eine Klangumgebung.

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Vertical Poem
(1963) von Morton Feldman (1926-1987), (Audio-Rezitation)


Im Unterschied zum kontinuierlichen, sich allmählich wandelndem Klangfluss der Minimalmusic geht es bei John Cage oder Morton Feldman um die Darstellung des einzelnen Klangs, um ein Museum der befreiten Klänge.
Cage und Feldman wollten in den 50ern radikal eine Musik, die nicht das Traditionelle reproduziert.
Morton Feldman traf John Cage 1950 und war stark von ihm beeinflusst.
Feldman schrieb ein Streichquartett, das 5 Stunden dauern kann, (Arditti- Quartett, Darmstadt 1984) sowie ein mit Händen gespieltes, kaum hörbares Schlagzeugstück,The King of Denmark, ein Synonym für den passiven Widerstand der Dänen im 3. Reich.

Vertical poem, in The noble Snare der Komposition Vertical Taps for Morty zugeordnet, passt besser noch zu dem folgenden Cage.


V drawing or other Means
E of differentiation.
R in Recent years we
T realize That sound too
I has its own proportions.
C properties Now become
A
L Figures in celebrated
museum. Eventually
P left with the face of the
O sun-Dial whose hand travels
E in those moments when there is
M Abundant light. still movement.
Nothing more than sound itself.

Mistake is in trying
to view One´s work at its
dynamic Rather
Than a man made history.
find out its undoing.
Nothing more than a glove.

(aus Morton Feldman,Vertical Thoughts, Kulchur # 11, 1963)

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John Cage (1912-1992)
Composed Improvisation for Snare-drum (1987)


John Cages Composed Improvisation for Snare-drum entstand 5 Jahre vor seinem Tode und enthält alle Parameter seiner Kompositionsweise: Einfluss des Zen bedeutete für ihn die Vermeidung kreativer Wahl beim Kompositionsprozess, Zufallsoperationen, um zu musikalischen Strukturen unabhängig vom Persönlichen, Individuellen und damit von Kommerz, Klischee, Gewohnheit, zu gelangen. Dazu gehört auch die Präparierung des Instruments zur Entfremdung des gewohnten Klangs. John Cage benutzte nie Musikaufnahmen, da das Hören von aufgezeichneter Musik das Bedürfnis nach realer, im Moment erfahrbarer Musik, zerstört.
So wird Cages Musik oftmals nur durch das Aufgeben einer Erwartungshaltung zugänglich.




David Macbride
* 1951 Full Circle (1987)
(Snare drum performance mit Masken und Licht)


Fakultätsmitglied für Komposition an der Hart- Universität von Hartford,
erhielt 1986 den ISCM Boston Kompositionspreis, neben Kammer-und Orchestermusik auch TV, Film und Theatermusik.


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Alois Bröder * 1962 Ent/ lang/ tast/ end (1990) für Solo Marimbaphon


Alois Bröder ein in Darmstadt lebender Komponist, studierte Gitarre bei Olaf van Gonnissen und Komposition bei Toni Völker an der Akademie für Tonkunst in Darmstadt, später bei Manfred Trojahn, Düsseldorf und Hans Ulrich Humpert, Köln. Er erhielt mehrere Auszeichnungen und Stipendien u.a. 1998 an der Cité Internationale des Arts in Paris.
Die Komposition Ent/lang/tast/end wurde im P.J. Tonger Musikverlag, Köln veröffentlicht und zeichnet sich nicht nur durch die Verwendung von Geräuscheffekten, Stimme und Bällen, sondern ebenso durch eine Überschreitung der instrumentalen Grenzen aus.





David Lang * 1957 The anvil chorus (1991) für Schlagzeug-Solo mit 11 Metallinstrumenten, Basstrommel und 2 Woodblocks,


Für diese, dem amerikanischen Virtuosen Steven Schick gewidmete Komposition Ambossgesang, verwendet Lang traditionelle Arbeitsrhythmen früherer Schmiede.
Mit diesen Rhythmen koordinierten in früheren Zeiten mehrere gleichzeitig mit Hämmern arbeitende Schmiede ihre Schlagbewegungen.
Um dies percussiv umzusetzen werden 5 Fusspedale, ein kleiner Hammer und ein Schlegel verwendet.
David Lang wurde 1957 in Los Angeles geboren und studierte u.a. bei Hans-Werner Henze.
Er ist Mitbegründer des legendären New Yorker Bang on a can Festivals und erhielt mehrere Preise: u.a. Rome-Preis, BMW Musiktheater-Preis, Guggenheim und New York Foundation of Arts.

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