stammt ursprünglich aus Afrika. Es entwickelte sich zu seiner
heutigen Größe und Form in Mittel- und Südamerika und wurde in Nordamerika
durch industrielle Fertigung mit Klangeigenschaften ausgestattet, die den Ansprüchen
heutiger Musikinterpretation genügen.
Warum überträgt man Musik, die eigentlich für ein
anderes Instrument geschrieben wurde, auf das Marimba?
Das Marimbaphon, wie Sie es hier vor sich sehen, ist ein sehr neues Instrument, daher
gibt es dafür keine überlieferte und schon gar keine europäische Musik
aus früheren Jahrhunderten.
Dabei ist es, betrachtet man seine Klangkonzeption, eines der ältesten, wahrscheinlich
sogar das älteste Musikinstrument.
1949 wurde nämlich in Vietnam von dem französischen Prähistoriker
Georges Condominas ein siebentöniges Lithophon (Steinklangplattenmarimbaphon)
entdeckt. Es wurde auf ein Alter von 5000 Jahren geschätzt und ist damit das
älteste Musikinstrument der Welt.
Die Platten dieses Steinmarimbas hatten eine Länge von 45 cm bis zu einem Meter
exakt in einer japanischen pentatonischen Skala gestimmt.
Ähnliche Instrumente wurden auch in ägyptischen Grabkammern und in Afrika
gefunden.
Das Marimba kam mit dem Sklavenhandel nach Zentralamerika
und wurde erst in der Mitte des 20.Jh. von nordamerikanischen Musikern nach Europa
gebracht .
Der nahe Verwandte, das Xylophon, ist im Grunde genommen ein Marimba ohne Resonanzröhren
und besitzt einen sehr kurzen, brillianten Klang. Es hat in Europa eine eigene Entwicklung
erfahren, da es häufig im Repertoire fahrender Zigeunermusiker verwendet wurde.
Die Evolution des Marimbas von einem meist schlecht gestimmten Instrument
mit nur wenigen Tönen zu seiner heutigen Grösse von 2 1/2 Metern und 5
Oktaven, ging in Amerika vor sich.
Ebenfalls gab es einen Wechsel von einem einreihigen, diatonischen Instrument zu
dem chromatischen, zweireihigen, bei dem die Platten wie bei einem Klavier angeordnet
sind. Dieser fand um 1880 statt.Wichtig in der Entwicklung des Marimbas war die Perfektionierung
der Plattenstimmung, das Hinzufügen von metallenen Resonanzröhren für
grössere Lautstärke sowie das allgemeine industrielle Design, damit es
den heutigen Ansprüchen an ein Instrument genügt. Diese Weiterentwicklung
fand in Nordamerika statt.
Hörbeispiel: Tschaikowski
(Album f. die Jugend): Italienisches Lied (Marimba: U.Diegelmann)
Das Marimba unterscheidet sich von den anderen xylophonartigen Instrumenten durch
den zusätzlichen akustischen Verstärker für jeden einzelnen Ton. Dieser
Verstärker bestand früher aus einem ausgehöhlten Körper oder
einem Gefäss, heutzutage aus einer metallenen Röhre, deren Stimmung exakt
der, der dazugehörigen Holzklangplatte entspricht. Rosewood oder Palisander
wird auch von den guatemaltekischen und mexikanischen Marimbisten das „singende Holz“genannt.
Die Marimbaplatten werden aus dem Herzholz des Baumes geschnitten, das härteste
und am besten klingende Holz.
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