con tempo Ensemble 2013 mit Ney Rosauro und Workshopteilnehmern am 7.11. im Gallus Theater, Frankfurt
StadtPost Mühlheim v. 3.10.13
Sparkassenwettbewerb der Kulturstiftung Langen-Seligenstadt 2013
Sparkassenwettbewerb der Kulturstiftung Langen-Seligenstadt 2012, Landeswettbewerb Jugend Musiziert 2012 in Wiesbaden
Beim diesjährigen Musikwettbewerb der Sparkassen Kulturstiftung Langen-Seligenstadt erreichte das Schlagzeugensemble des Dozenten Udo Diegelmann der Mühlheimer Musikschule einen ersten Platz mit 24 Punkten. Das Trio mit Martin Meyer, Julian Hischmüller und Valentin Michel präsentierte sich am Donnerstag, dem 15.11. 2012 beim Preisträgerkonzert in der Kirche St. Marien, Seligenstadt, mit dem Stück "Trio" zu Ehren des 100. Geburtstages des Komponisten John Cage, sowie einer weiteren Komposition aus ihrem Wettbewerbsprogramm.
Das Trio blickt in diesem Jahr zurück auf eine Erfolgsreihe, mit u.a. Spitzenplatzierungen beim Wettbewerb „Jugend musiziert“. Die 3 Schüler im Alter von 13- 16 Jahren freuen sich gemeinsam mit ihrem Lehrer über den Empfang der Urkunden und Preise.
Erfolgreicher Abschluss:
Offenbach Post, v. 7. 4. 2010
Frankfurter Neue Presse vom 20.11.2007
Neu-Isenburg.
Konzentriert blickt Udo Diegelmann zu seinem konzertanten Partner —
es ist ein moderner kleiner Kasten, im Volksmund auch Laptop genannt
— dann setzt er den ersten Takt auf dem Marimbaphon. Die Taktfolgen
des Musikvirtuosen werden immer variantenreicher, zwischendurch
erklingt die Elektronik seines Spielpartners. Das Stück „Pentaphase
für Marimbaphon und Elektronik“ komponierte Udo Diegelmann bereits
im Jahre 1997, noch heute zählt es zu den Glanzstücken
experimenteller Musik. Sie war einer der Höhepunkte des
Sinfoniekonzertes in der Isenburger Hugenottenhalle.
Dies
soll jedoch die anderen Programmpunkte keineswegs schmälern. Bereits
der Auftakt hatte furios begonnen. Die mit abwechslungsreichem
Instrumentarium besetzte Sinfonie Es-Dur aus der Feder von Antonin
Rejcha erforderte von allen Mitwirkenden besondere Konzentration
auf.
Auch das Capricietto für vier Pauken, hier wieder mit
dem renommierten Schlagzeuger Udo Diegelmann als Solisten, schien
alle herauszufordern. Ganz präzis wurden die Paukenschläge gesetzt
und ganz präzis folgte der restliche Klangkörper dem Dirigentenstab
von Peter Halmi. Der Komponist Ottmar Gerster wäre wohl begeistert
gewesen.
Wie im berühmten Gewandhaus von Leipzig durften
sich die Zuhörer fühlen, dort wurde 1811 nämlich das fünfte
Klavierkonzert von Ludwig van Beethoven uraufgeführt. In der
Isenburger Hugenottenhalle saß ein heimischer Konzertpianist am
Klavier, Klaus Cutik, der Leiter der Musikschule Dreieich. Am Ende
gab es tosenden Applaus für alle Mitwirkenden — und Peter Halmi
war zufrieden. Denn für ihn gilt das Motto: „Was zählt ist, wie
dem Publikum unser Konzert gefällt“. (lp)
Am Samstag, 15.
Dezember, 19 Uhr, wird das konzertante Ereignis im Bürgerhaus
Sprendlingen wiederholt.
Mühlheimer Nachrichten vom 2. 7.
2007
Langener Zeitung vom 4. 7. 2007
Hammelburger Saale-Zeitung, 14.11.2006
Von Doris Bauer
HAMMELBURG Rund 300 Zuhörer
durften im Rahmen des Herbstkonzertes der Stadtkapelle Hammelburg
unter der Leitung von Hubert Hoche Zeuge der Uraufführung des
Stückes „Treffpunkt 4/4/3" des Komponisten Udo Diegelmann
sein. „Europa einmal anders" hieß das Motto, das sieben
Länder klangvoll repräsentierte.
Eine Uraufführung ist ein
feierlicher und durchaus ernster Akt. Diese zielte aber ebenso ganz
bewusst auf die Erheiterung des Publikums ab. Durch den Rollentausch
von Bläsern und Schlagzeugern an ihren Instrumenten und den Einsatz
von untypischen Blasinstrumenten, wie einem Fön oder Laubsauger
waren die Musiker fast schauspielerisch gefordert. So überraschte
der Frankfurter Komponist mit einem zeitgenössischen Stück
inklusive, „humorvollen Tendenzen", wie der Komponist und
freie Musiker selbst betonte. Der Titel „Treffpunkt 4/4/3"
spiegelt die wechselnden Taktarten wider.
Minimal
Music
„Treffpunkt heißt es auch deswegen, weil verschiedene
Musikrichtungen aufeinander treffen", bemerkte der Künstler,
der von der „Minimal Music", die sich in den 60er und 70er
Jahren in den USA entwickelte, inspirieren ließ und im Stück selbst
am Marimbaphon, einem xylophonartigen Instrument, aktiv mitwirkte. So
wurden Rhythmus und Melodie verschoben oder gegeneinander gesetzt und
die warmen Töne des Marimbaphons mit dem strengen Orchesterklang
konfrontiert.
Dass ausgerechnet die Stadtkapelle Hammelburg dieses
Stück zum ersten Mal zum Besten brachte, ist dem Kontakt des
Komponisten zum Dirigenten Hubert Hoche zu verdanken. Die beiden
lernten sich vor Jahren auf Musikveranstaltungen, wie den Weimarer
Frühjahrstagen, kennen und arbeiten schon einige Zeit zusammen. So
entstand die Idee einer modernen und gelungenen Komposition für ein
Blasorchester. Mit großem Applaus würdigte das Publikum den
Höhepunkt des Abends.
Main-Echo,
14.11.2006
Von unserer Mitarbeiterin BARBARA
OSCHMANN
HAMMELBURG Eine beeindruckende Visitenkarte gab
die Stadtkapelle Hammelburg bei ihrem Herbstkonzert im
Heinrich-Köppler-Haus ab. Mit ihrem neuen Dirigenten Hubert Hoche
bot sie vor gut besetzten Rängen eine musikalische Rundreise durch
Europa.
„Ein tolles Konzert. Das war mal etwas ganz
anderes", schwärmen zwei Konzertbesucher auf dem Nachhauseweg.
Und in der Tat sind ganz ungewohnte Klänge zu hören. So bei der
Uraufführung von Udo Diegelmanns „Treffpunkt 4/4/3". Der
Komponist des Stückes, selbst anwesend, spielt das Marimbaphon. Die
Station Deutschland bildet somit den musikalischen Höhepunkt der
Europareise.
Denn Rollentausch ist angesagt zwischen Blas- und
Schlaginstrumenten, was an diesem 11.11. durchaus als kleine Hommage
an den Faschingsauftakt verstanden werden darf.
Schon beim
Auflegen der großformatigen Partitur lacht Dirigent Hoche mit seinen
Musikern und meint: „Des is scho ä Pfund!"
Die erstaunten
Zuhörer beobachten nun, wie die Blasmusiker durch Klopfen auf ihre
Mundstücke den Rhythmus vorgeben. Udo Diegelmann lässt seine
Klöppel zunächst links liegen und entlockt seinem Marimbaphon Töne
durch Anblasen der hölzernen Klangkörper. Die Schlagzeuger tun es
ihm nach, nur nehmen sie neben der Atemluft noch Fön und Laubsauger
zu Hilfe.
Die Komposition lässt schließlich alle wieder zu ihrer
gewohnten Spielweise zurückkehren, die Betonung bleibt jedoch auf
der Rhythmik. Alle Register schwellen zu voller Lautstärke an, bevor
das Marimbaphon einen Solopart hat. Weiche, warme Töne tropfen nun
in den Saal, allmählich wieder begleitet durch Fagott und Posaunen,
bis alle Instrumente nach und nach wieder einsteigen. Den Schluss
bilden wie eingangs die Schlaginstrumente, die durch Anblasen zum
Klingen gebracht werden. Dass das Experiment mit
diesem
ungewöhnlichen Stück gut angekommen ist, zeigt der langanhaltende
Applaus eines begeisterten Publikums.
Doch auch die anderen
Stationen auf dem Flug durch Europa (mit „Reiseführerin"
Kerstin Golling) haben viel Abwechslung zu bieten: Getragenes aus den
Niederlanden, orientalische Anklänge aus Griechenland, fröhlich
Tänzerisches aus England, vielseitige musikalische Bilder aus
Österreich und eine sehr interessante Komposition aus Italien, die
in fremde Welten entführt.
Die Stadtkapelle bietet an diesem
Abend anspruchsvolle, symphonische Blasmusik und bei allem einen sehr
homogenen Klangkörper. Für alle Liebhaber der Blasmusik darf jedoch
der beliebte Otto-Zeier-Marsch als Zugabe nicht fehlen -sicher und
souverän dargeboten. Die Idee einer europäischen Reise geht auf die
Jubilarin Europa-Union Hammelburg (50 Jahre) zurück. So stimmt am
Ende der ganze Saal in die Europa-Hymne „Freude schöner
Götterfunken" mit ein.
zu Treffpunkt
4/4/3:
Immer beim Hören der
Konzerte sinfonischer Blasorchester beeindruckte mich vor allem der
Aspekt der Performance.
D.h. es gibt viel zu sehen, da die Musiker
nicht im Orchestergraben den Blicken des Publikums verborgen sind,
sondern sich auf der Bühne offen präsentieren.
Da geschieht
unwillkürlich sehr viel Interessantes, nicht nur die Bedienung der
Instrumente, die Gesten, die Mimik und die Motorik der Spieler,
sondern auch der geordnete Auf- und Abzug und die Interaktion. Ich
hatte bei diesen Gelegenheiten stets den Wunsch, da es sich ja quasi
schon um eine Bühnenshow handelt, deren dramatischen Aspekt zu
verstärken und gestalterisch als Komponist in das Bühnengeschehen
einer konzertanten Aufführung einzuwirken.
Es kommt in der
Ouvertüre von Treffpunkt 4/4/3 zur Einbeziehung einer Szene. Da
Musiker keine Schauspieler sind, können szenische Anweisungen nur
aus dem normalen Bühnenverhalten der Musiker heraus vorgenommen
werden. Das, was ich mir überlegt habe, soll Spaß machen, sowohl
den Spielern als auch dem Publikum.
Das Stück insgesamt ist eine
Melange, bestehend aus traditioneller Harmonik: Dur, Moll, mit
Optionen und Funktionserweiterungen, Elemente des Bigband Jazz
fließen ein, in erster Linie aber moderne Klassik in Form eines
Minimal-music Stils. Wie häufig, besteht auch diese Komposition aus
mehreren gleichzeitig stattfindenden Schichten, Ebenen, die ja eher
unbewusst vom Hörer wahrgenommen werden. So gibt es neben dem
szenischen natürlich den musiktheoretischen Aspekt.
Der
Hauptteil 1 nach der Ouvertüre und vor der beinahe unbegleiteten
Marimba-Solo Kadenz besteht aus einem 11/8 Pattern, das 11 mal um
eine Achtel Note verschoben wird. Während die Saxofongruppe die
Grundform beibehält, erklingen in den anderen Stimmen nach und nach
die 11 Verschiebungen und zwar so, dass zur Grundform immer zwei
weitere Verschiebungen gleichzeitig zu hören sind. Es entsteht der
erwünschte rollende rhythmische Effekt, die Steigerung eines
kanonischen, bzw. komplementär-rhythmischen Prinzips. Aus diesem
Klangteppich erwachsen reizvolle Motive und Themen, zunächst für
die Trompeten und schließlich für alle Blasinstrumente. Nachdem der
energetische Verlauf in der Marimba-Solo Kadenz einen Ruhepunkt
findet, baut sich die Spannung danach erneut auf. Das motivische
Material wird im Hauptteil 2 sowie im Finale wieder aufgegriffen,
verändert und unter neuen Gesichtspunkten präsentiert, so dass die
Verarbeitung sinnvoll zu Ende geführt wird. Den Abschluss bildet ein
szenisches Understatement als Rückbezug zum Anfang.
Udo Diegelmann, Frankfurt am Main, den 16.10. 2006
Bei vier Urauführungen stellten sich
die Komponisten Gerhard Müller-Hornbach, Hubert Hoche, Pere Pou
Llompart und Udo Diegelmann, die beiden letztgenannten sind auch
Mitglieder des ausführenden con tempo Ensembles, der
Herausforderung, die Texte dieser Autoren zu vertonen. Eine besondere
Aufgabe in der Neuen Musik, wenn man an den
lapidar-komisch-humorvollen Stil des Satirikers Gernhardt oder die
apokalyptischen Visionen Böhmers denkt. Jeder Komponist fand eine
ganz eigene und jeder eine andere Art der Umsetzung. Die Werke wurden
vom con tempo Ensemble für die Besetzung Tenor (Pere Pou Llompart),
Trompete (Peter Knodt), Kontrabass (Johannes Knirsch) und Schlagzeug
(Udo Diegelmann) in Auftrag gegeben. Udo Diegelmann, Spiritus-Rector
des Festivals, führte das Publikum in jedes Konzert ein. Die Texte
wurden vor der Musikinterpretation von Michael Hohmann, Leiter der
Romanfabrik, gelesen. Der Autor Paulus Böhmer gehörter zu den
Zuhörern. Die Uraufführungen wurden mit Karlheinz Stockhausens
"Melodien und Texten zum Tierkreis" von 1975 ergänzt. Frau
Staatsministerin a.d. Ruth Wagner und Vizepräsidentin des hessischen
Landtages eröffnete mit einem eindrucksvollen Begrüßungsvortrag
die 2. Frankfurter Herbsttage für Neue Komposition.
Bei der
Uraufführung von Hubert Hoches Schöne Fraun nach Robert
Gernhardts gleichnamigem Gedicht für Tenor, Trompete und Schlagzeug
darf der Schlagzeuger die Instrumente nur mit den Fingern anschlagen.
Hoche lies ihn, gemeinsam mit dem Tenor und dem Trompeter in kurzen,
die Musik ergänzenden Szenen, demonstrieren, dass schöne Frau´n
einem wahrhaft den Verstand rauben können.
Die 2. Uraufführung
war Udo Diegelmanns Komposition Welt 17 nach Robert Gernhardt
für Tenor, Trompete, Kontrabass und Schlagzeug. Dass Robert
Gernhardt mit den betagten Katzen in seinem Gedicht, Welt, Raum, Zeit
nicht unbedingt Schmusekätzchen meinte, hat man spätestens dann
erkannt, als bei Einspielungen von Tierstimmen in Diegelmanns
Komposition, Löwengebrüll erklang. Die Musik folgte einerseits
formalen Vorgaben des Gedichtes (Zeilenzahl, Silbenzahl),
transportierte gleichzeitig auch die komischen, satirischen und
assoziativen Elemente des Texts.
Die folgende Uraufführung von
Gerhard Müller-Hornbachs Komm, erstes Wort - und anderes...
bestand aus fünf Miniaturen nach fünf Gedichten von Robert
Gernhardt für Stimme, Trompete, Kontrabass und Schlagzeug.
Die
Reduzierung der Texte auf nur Vokale und Konsonanten als Grundlage
des Gesangstextes und homophone, mosaikartige Struktur der
Begleitinstrumente, hatte eine belustigende Wirkung auf die Hörer
und erinnerte an ausgelassene Sprechspielereien aus Kinderzeiten.
Müller Hornbach übertrug in seiner Art der Vertonung die
rhythmischen, formalen und klanglichen Qualitäten der Gedichte ins
Musikalische und fing dabei etwas von deren humorvoll-hintergründigen
und lapidaren Charakter ein.
Den Abschluss bildete die
Uraufführung von Pere Pou Llomparts Kryptykon nach Texten von
Paulus Böhmer für Tenor, Trompete, Kontrabass und Schlagzeug.
Llompart teilte den 20 seitigen Böhmer Text: Ich bin Boticcelli oder
- Zucker in der Weltmaschine in zwei Teile: nur in musikalische
Stimmung umzuwandelnde und in als Gesangsstext zu vertonende
Passagen. So konnte er die apokalyptischen, depressiven Bilder in
seiner Musik ausdrucksvoll wiedergeben und gleichzeitig einen grossen
Teil des Textes präsentieren und gesanglich deuten.
Die
gelockerte, angenehme Stimmung in die Publikum und Beteiligte an
diesem Abend kamen, zeugte von einem gelungenen Versuch Humor und
Neue Musik zusammenzubringen. Er bewirkte nicht ein lautes
Herausprusten, sondern ein amüsiertes In-sich-hineinlächeln und
bescherte allen einen entspannten Donnerstagabend.
Das
Konzert 2, am Mittwoch, 10. November 2004, trug den Titel Musik +
Scheinwelt. Das Streichtrio via nova aus Weimar bestehend aus
Magdalena Rozanska, Violine, Christiane Freywald, Viola, Markus
Löbling, Violoncello musizierte mit 2 Gastgebern als Gäste: Udo
Diegelmann, Glasschlagzeug, und Peter Knodt, Glastrompete.
Den
Begriff Scheinwelt verwendet man gemeinhin dann, wenn jemand fern
jeder Realität, in seinen Träumen vor sich hinlebt. Weitergefasst
aber, lebt im philosophischen Sinn ja jeder in seiner eigenen,
inneren Scheinwelt, die sich von der objektiven, äußeren Welt, die
für alle gleich ist unterscheidet. Beim Komponieren überträgt
jeder Komponist automatisch seine innere Scheinwelt in die Musik und
teilt so den Hörern auch etwas sehr persönliches mit.
Die
Komponisten Johannes K. Hildebrandt, Pere Pou Llompart, Peter Knodt
und Udo Diegelmann waren anwesend, erläuterten ihre Werke und
standen auch für Fragen zur Verfügung. Das erste Werk Windspiele
von 1995 für Streichtrio war sozusagen die Visitenkarte des via nova
Ensembles. Ob leichtes Säuseln, eine kräftige Bö, oder
peitschender Sturm und Gewitter, die drei Streicher waren allen
Anforderungen die der Komponist Siegfried Matthus an das
Zusammenspiel und die virtuose Klanggestaltung von Violine, Viola und
Violoncello stellt, gewachsen.
Und so auch bei den folgenden
Uraufführungen: Peter Knodts Werk trug den Titel Glasstrich für
Streichtrio und Glastrompete.
Peter Knodt verfügt über
reichhaltige Erfahrung auf der Glastrompete. Er setzte den reinen
Tönen des Trios die naturschönen, durch Überblastechnik aber in
der Zahl begrenzten Töne seiner Glastrompete entgegen. Für ihn
stellt die Begrenzung eine Scheinwelt dar.
Die Uraufführung von
Pere Pou Llomparts Streichtrio war von Begriffen inspiriert,
die der Komponisten selbst für sein Stück entwickelt hat, wie
Klangillusion, Nachklang oder gehörter aber nicht gespielter
Klang.
Bei der Uraufführung von GlaeSig für Streichtrio
und Glasschlagzeug wirkte der Komponist Udo Diegelmann als
Glasschlagzeuger mit. Für ihn ist Glas von jeher ein Symbol der
Scheinwelt, des paradiesartigen Jenseits. Ein Hinweis aus
altnordischen Volksmärchen hierauf sind auch die Glaesisvellir,
ferne Glasberge, die als Totenberge bezeichhnet werden. Die
Mythologie- und Sprachforscher Gebrüder Wilhelm und Jacob Grimm aus
Hanau haben in der Tat zwischen 1812 und 1857 nicht wenige
Geschichten gesammelt und herausgebracht, in denen Glasberge eine
immer wieder bedeutende Rolle spielen und die den Symbolwert des
Glases anschaulich unterstreichen. Michael Hohmann las dazu Auszüge
aus dem Märchen der Trommler und machte anschaulich, wie
Märchen, Träume, oder Vorstellungen über ein Leben nach dem Tod
Scheinwelten sind.
Die 4. Uraufführung und Abschluss des Abends
bildete Johannes K. Hildebrandts Bruchstück II für
Streichtrio. Der Weimarer Komponist und Leiter des via Nova Ensembles
hatte dieses Bruchstück, es soll später durch weitere ergänzt
werden, speziell für die 2. Frankfurter Herbsttage
fertiggestellt.
Das Konzert 3 am Donnerstag dem 11.
November 2004 trug den Titel Musik + Naturwelt
Das
shawnigan-trio um den Flötisten Mathias von Brenndorf, mit Ulrike
Goldbeck, Klavier und Mario Blaumer, Violoncello begeisterte an
diesem Abend das Publikum durch eine hervorragende
Ensembleleistung.
Zu Anamnesis IV von 1995 des
Amerikaners William Jordan las Michael Hohmann Texte von Ingeborg
Bachmann, Günther Grass und H.C. Artmann nach denen die einzelnen
Sätze des Werks komponiert worden waren.
Nach der folgenden
Triomusik von 2003 stand deren Komponist Patrik Bishay für
die Fragen des Publikums zur Verfügung.
Stephan Adams Techno
Macabre, ebenfalls aus dem Jahre 2003, stellte höchste Ansprüche
an die Virtuosität des Trios.
Das Wesen, die Geräusche der Natur
bzw. Stimmen von Tieren interessieren Komponisten seit jeher sehr
stark. Dafür, daß bildende Künstler und auch Musiker sich von der
dem Menschen übergeordneten Natur, er ist ja deren Bestandteil, für
die von und für Menschen gemachte Kunst inspirieren lassen, gibt es
viele Beispiele. Beethovens Pastorale und Olivier Messiaens
Vogelkatalog seien kurz erwähnt.
Der 1929 geborene amerikanische
Komponist George Crumb hat in seinen Vox Balaenae für Flöte,
Klavier und Cello von 1971, die Aufnahmen von Walstimmen als
Grundlage verwandt. Von CD eingespielte Walgesänge versetzten das
Publikum vor Konzertbeginn sowie vor dieser Schlusskomposition in die
passende Stimmung. Die Ruhe, die von der Komposition und der
Interpretation durch das shawnigan-trio ausging, lies die Hörer in
blaue Tiefen versinken, vermittelte die Ahnung eines Naturgrabs mit
unendlich weiten Räumen.
Das Motto Musik+, die Erweiterung um
ein übergeordnetes Thema oder eine andere Kunstform, wurde beim 4.
und Abschlusskonzert am 13. November 2004 wieder durch Prosa und
Lyrik bzw. diesmal durch das Thema "Schicksal"
eingelöst.
Das Bärmann Trio, bestehend aus 2 Klarinettisten des
Radio Sinfonie-Orchesters Frankfurt, Sven van der Kuip und Ulrich
Büsing, dem Pianisten John Noel Attard und die Schauspielerin Birgit
Kindler präsentierten eine anregende Mischung aus Kammermusik und
Lesung. Die Texte von Paolo Coelho, Giorgio Manganelli und Bruice
Chatwin, handelten von Schuld, Angst und Hölle und waren auf eine
besondere, assoziative, die Phantasie anregende Weise mit den
Kompositionen verbunden. Im Zentrum des Programms standen Werke von
Margret Wolf, Andreas Sorg, Giselher Klebe und Erkki-Sven Tüür, die
zum Teil vom Bärmann-trio in Auftrag gegeben und bereits
uraufgeführt wurden. Die FAZ vom 8. Mai 2003 beschrieb die Stimmung
der Musik und der Texte als oft schwer und bedrückend, in tiefste
Tiefen menschlicher Psyche hinabsteigend. Speziell für die 2.
Frankfurter Herbsttage für Neue Komposition wurde das Programm mit
weiteren Gedichten von Peter Huchel, Ingeborg Bachmann, Hilde Domin
sowie die Uraufführung des Werks "about Eve" des
Frankfurter Komponisten Patrik Bishay ergänzt. Er beantwortete vor
der Pause einem interessierten Publikum mehrere Fragen u.a. auf
welche Parameter sich bei seinem Stück die Fibunacci Reihe bezieht.
Die ausser Frage stehende hervorragende Leistung des Bärmann trios
wurde durch die Seelenruhe mit der Birgit Kindler die Texte
zelebrierend und konzentriert las, abgerundet.
Beim Schlussstück
: Andreas Sorgs Höllental sowie Bruce Chatwins Text,
Traumpfade, klang noch einmal an, was sich im Laufe der 4
Konzerte trotz unterschiedlicher Einzelthemen als Gesamtessenz
herausschälte: Existenz und Philosophie sind passende Themen
zu der Musik, die momentan komponiert wird und die unsere Gegenwart
mit Hinblick auf die Zukunft beschreibt und in sich trägt. Die
Werkseinführungen, das Anschaulichmachen durch Beispiele, das Lesen
der Texte und die offene Beantwortung der Publikumsfragen durch die
Komponisten und Musiker vor der Pause bildeten insgesamt eine Form
der Vermittlung Neuer Musik, die, entsprechend eines Grundsatzes des
con tempo Kulturvereins, die dargebotene Musik transparent und einem
breiteren Publikum zugänglich machte und von den Besuchern sehr gut
aufgenommen wurde.
Neue Presse vom 11.11.2004
Die Herbsttage für neue Komposition eröffneten
in der Frankfurter Romanfabrik.
Soweit
bekannt, ist bisher noch kein Komponist auf die Idee gekommen, Texte
des meistgelesenen deutschen Lyrikers unserer Zeit zu vertonen. Warum
Robert Gernhardts Gedichte mit Neuer Musik möglicherweise schwer
zusammengehen könnten, ist wohl die Frage. Es könnte sein, dass die
milde Ironie, die bisweilen larmoyante und männerbewegte
Melancholie, das lustvolle Bad Gernhardts im Unaussprechlichen, die
in ausgewählte Form und Verse gegossene Spannung von Pathos und
Alltag dem ernsthaften musikalischen Diskurs im Wege steht. Oder
anders: Es ist schwer zu glauben, dass Neue Musik auch zum Lächeln
bringen kann.
Das Eröffnungskonzert der 2. Herbsttage für
neue Komposition in der Romanfabrik führte die Lösung dieser
Problematik eindringlich vor. Werke von Hubert Hoche, Udo Diegelmann
und Gerhard Müller-Hornbach suchten nach gangbaren Wegen,
konzentriert auf die Besetzung des «Con Tempo Ensemble» mit Udo
Diegelmann am Schlagzeug, dem Trompeter Peter Knodt, dem
Kontrabassisten Johannes Knirsch, dazu dem virtuos zelebrierenden
Tenor Pere Pou Llompart. Hoche und Diegelmann strukturieren die Texte
(«Schöne Fraun», «Welt 17») durch instrumentale Kommentare und
freibetonende Textdeklamation. Mehr oder weniger assoziative
Vertonungen. Müller-Hornbach nimmt sich mit dadaistischem Verfremden
(nur Vokale, nur Konsonanten) die Texte vor – eine höhere Ebene
von verbal-instrumentaler Verschmelzung. Ob hier auch noch eine
höhere Ebene von Humor möglich wird? Immerhin, ein gelungener
Versuch.
Wie Treppen
klingen
Musikalisch-literarische Soiree: „Chateauphonie“, eine
etwas andere Führung durch das Jagdschloss und den Garten in
Kranichstein
DARMSTADT. Im Schloss Kranichstein in
Darmstadt dreht sich alles um die Jagd. In den Vitrinen glänzen
Waffen aus vier Jahrhunderten und an den Wänden hängen die
erbeuteten Geweihe. Wegen der reizvollen Umgebung sind Rundgänge
durch die Räume und den Garten nicht nur bei Jägern begehrt. Am
Samstag lud Ruth Fühner gemeinsam mit der Posaunistin Annemarie
Roelofs und dem Schlagzeuger Udo Diegelmann zu einer etwas anderen
Führung - mit anzüglichen Texten und beziehungsreicher Musik.
„Chateauphonie“ hieß diese Soiree.
Mit der Posaune fängt
alles an. Sie kann wie eine Fanfare klingen, aber auch wie ein Horn.
Immer jedoch gibt sie ein Signal – der Trommler weist den Weg. Ihm
folgen alle in den Gemüsegarten, wo die Pflanzen aussehen, als
sollten sie lediglich den Blick ergötzen. Erst wenn man sich auf den
ungewöhnlichen Dialog zwischen Posaune und Becken einlässt, blickt
man dahinter und erkennt, dass es sich um Obstbäume und Nutzpflanzen
handelt. Die Musik ist verschweißt mit den Texten gekrönter Häupter
und inspirierter Literaten. Bei Kafka endet der Übermut, und die
Gesellschaft wechselt in die Waffenkammer, wo sie von den Musikern
mit Knarre und Perkussion erwartet wird. Die Parforce-Jagd ist
schließlich ja keine Kaffeefahrt.
Schlösser erzählen
Geschichten, und Ruth Fühner hört ihnen zu. Doch was sie woanders
erfuhr, taugt nicht in dieser Umgebung. In Kranichstein mussten Tiere
sterben, damit Fürsten ihr Vergnügen fanden. Deshalb ist die
Performance hier weniger ausgelassen, als in Mainz oder Hanau, und
auch in der Musik werden Kugeln gegossen, um Hirsche zu treffen.
Annemarie Roelofs erregt mit ihrer Posaune die anmutige Resonanz
eines Glockenspiels, die sich in einem aggressiven Schlagzeugsolo
Bahn bricht. Die Philosophie des Raumes erschließt sich durch
Backpfeifen mit Schlagzeugstöcken, die jeder Treppenstufe einen
eigenen Klang abringen. Und immer wieder Jagdsignale.
Im
Rondellzimmer wartet auf Udo Diegelmann das Marimbaphon, und
Annemarie Roelofs greift zur Violine. Früher konnte man hier aus
jedem der Fenster eine andere Schneise beobachten. Wo immer sich die
Keiler hinwandten, wartete der Tod auf sie. Die Hirschgeweihe an den
Wänden werden in die Perkussion einbezogen. Aus einem Lautsprecher
erklingt elektronisches Geknatter, das sich bald zu Waldgeräuschen
wandelt. Die Instrumente lachen behäbig. Dann röhrt ein Hirsch, dem
die Posaune antwortet. Die Erwiderung kommt von grunzenden
Wildschweinen. Die Dialoge steigern sich, werden schneller, erregter,
heftiger – bis die „Chateauphonie“ abbricht und auch Franz K.
sprachlos ist. Hinterlistig hat sich das Schloss seinen Blicken
entzogen.
Marc Mandel
Zum Konzert der Spitzenklasse avancierte die Matinee des con tempo Ensembles in Obernburg. Peter Knodt und Udo Diegelmann sorgten mit ihrem Programm Klangszenen, einer Darbietung deutscher und amerikanischer Kompositionen, für aussergewöhnliche Eindrücke. Dieter Schaller moderierte das ungewöhnliche Konzert.
Die beiden Musiker beherrschen virtuos ihre Instrimente, sie zeigen sicheres Gespür für harmonische Proportionen, im formalen, melodischen und rhythmischen Aufbau. Ihre Interpretation lebt von Witz und spontanen Einfällen. Da wirkt nichts gekünstelt. Und sie haben Mut zum Experiment.
Verblüffend klar und mit Blubbergeräusch wurden Trompetentöne im Wassereimer produziert, außerdem machte man Bekanntschaft mit einer Glastrompete. Fabelhaft, was Knodt damit an Naturtönen hervorzaubern kann, sogar Zweistimmigkeit. In seinen Haiku-Vertonungen illustriert Knodt damit die verschiedensten Bilder, man hört im Wald die Säge oder den Storch durch den Frühling staksen.
Ein hervorragend aufeinander eingespieltes Duo, das mit dan klanglichen Möglichkeiten von Marimba, Vibraphon, Trommeln Tempelblöcken, den verschiedensten percussiven und aerophonen Klangfarben spielt und wundersame Assoziationen weckt.
Selbst wenn beide Musiker durch einen Vorhang getrennt sind, schaffen sie einen präzisen gemeinsamen Anfang und lupenrein unisono geführte Passagen. Imponierend, wie virtuos Diegelmann mit vier Schlegeln über die Holz -und Metallplatten fegt und sein Spiel bei seiner Komposition Pentaphase noch mit Tonbandklängen kombiniert.
Ob bei Ben Johnstons Palindromes, Hubert Hoches TWOgether oder K.H.Stockhausens Tierkreis; Auffallend ist die Affinität zu den Kunstformen Literatur und szenische Darstellung. So bot dieses Konzert auch durch Dieter Schallers einfallsreiche Moderation einen leichten Zugang und spannende Stunden für die sich das Publikum lange und herzlich bedankte.
Heike Aengenheyster-Blum
Frankfurter Rundschau 2002,
Kulturspiegel
Erscheinungsdatum 08.11.2002
C-
& A-Moll
Neue Musik und Jazz mit dem Frankfurter
New Music Trio
Von Bernhard Uske
Gäbe es einen
Gleichstellungsbeauftragten für Jazz - das Auftaktkonzert der
"Frankfurter Herbsttage für Neue Komposition 2002" wäre
nicht durchgegangen. "Neue Musik und Jazz" war dessen
Thema, aber wo bitteschön blieb der Jazz? Die drei Mitglieder des
Frankfurter New Music Trio - Annemarie Roelofs, Vitold Rek und Udo
Diegelmann haben als Geigerin und Posaunistin, als Kontrabassist und
Schlagzeuger in der Improvisations- und Jazzszene einen guten Namen
und ihre eigenen Werke, die das Programm des Abends im Theaterhaus in
Gestalt von fünf Uraufführungen ausmachten, passten
dazu.
Allerdings hat der Kontakt mit der Neuen Musik, der sich
hier dokumentierte, anscheinend eine Art Jazz-Ausnüchterung bewirkt
und die Wurzeln des Idioms austrocknen lassen. Bei Udo Diegelmann,
der als höchst sublimer Schlagzeuger und Komponist in Frankfurt
bekannt ist, war man solch experimentelle Klangresultate
gewöhnt.
Dass aber auch Annemarie Roelofs und Vitold Rek sich
auf solch ungewohntem Klangboden bewegen, war eher überraschend,
wenngleich charakteristischer Personalstil durchaus erhalten
geblieben ist. In zarter Nostalgie artikulierten sich die
Intonationen polnischer Volksliedtradition (Tell me my boy) und
slawisch-russischer Pentatonik (Hey you) bei dem polnischen
Ausnahme-Jazzbassisten, dessen hypersensible Instrumentenbehandlung
allein schon ein Genuss war.
Gegenüber den beiden männlichen
Klangsensibilisten war die Posaune blasende und Geige spielende
Roelofs fast so etwas wie das Prinzip Forschheit. Kalkül und Distanz
überwogen auch bei ihrem repetuum mobile (2002), das so etwas wie
die Geburt des Zusammenspiels aus dem Geist des Webstuhls bekundete
nach dem Motto: alles, was grooven will, ist doch nur Mechanik. Ihr
finaler C-& A-Moll-Beitrag in a-moll ist ungleich c-moll war eine
Art motorischer Organentnahme am Leichnam von Johann Sebastian Bachs
a-Moll-Violinkonzert, die ein Alfred Schnittke nicht besser hätte
vornehmen können.
Udo Diegelmanns Five Movements für
Violine, Posaune, Kontrabass, Schlagwerk und Elektronik waren das
zeitaufwändigste Werk. Das Stück basierte über weite Strecken auf
Tonhöhen der sonst eher nur als Pulsgeber genutzten
Schlaginstrumente Becken und Trommel samt einigen abstrakten
Geräuschbändern und dem Umspielen durch die Trio-Kombattanten. Eine
längere Rhythmus-Sequenz darin wirkte wie das Vorzeigen des
einstigen Jazz-Wurzelwerks, das nurmehr wie im Schauglas existiert.
So war der Abend eine konstruktive Paradoxie: Neue Musik und Jazz
endlich geeint.
• Das Konzert der Herbsttage am heutigen
Freitag, 8. November, in der Romanfabrik, das unter dem Motto "Neue
Musik und Lyrik" steht, bietet die Kombination Countertenor und
Schlagzeug, während der abschließende Abend am 11. November in der
Bockenheimer St.Elisabeth-Kirche mit dem Aiolos Duo Neue Musik für
Flöte und Harfe präsentiert .
...Das davor aufgeführte Konzert für Marimbaphon und Streichorchester zeichnete sich durch den hervorragenden Solisten Udo Diegelmann aus, der mit vier Schlägeln sein Instrument in schwierigen Tonfolgen und oft schnellen Tempi souverän beherrschte, wobei die Streicher des GFKM Orchesters, besonders die erste Geigerin Mimi Heinze, gekonnt assistierten.
Von unserem Redaktionsmitglied
Erika
Dingeldey
Eichenzell-Adolphseck
Was ist eine Chateauphonie?
Der originelle Wortmix steht für eine nicht weniger originelle
Collage aus Musik und Texten, die ein Schloss und seine Geschichte
auf ungewöhnliche Weise zum Klingen bringen.
Wie das geht und wie
eindrucksvoll das sein kann, konnte man vor kurzem in Adolphseck
erleben: Drei Künstler aus Frankfurt hatten eingeladen zu einer
Führung der besonderen Art durch Schloss Fasanerie. Und alle, die
sich auf dieses Angebot eingelassen hatten, erlebten einen
unvergesslichen Abend.
Töne, Klänge und Worte lockten die kleine
Gruppe der Zuhörer vom Innenhof in die Eingangshalle, wo Erzählerin
Ruth Fühner mit Zitaten des Freiherrn Schenk zu Schweinsberg die
Vergangenheit des fürstbischöflichen Schlosses lebendig werden
ließ. Udo Diegelmann, ein gebürtiger Fuldaer und ein Könner an den
Schlaginstrumenten, zeigte seine Meisterschaft in musikalischer
Skurrilität. Fremdartig-schön ertönte seine Klangskulptur, witzig
und faszinierend seine Rollomusik mit Jalousie-Kurbel, Becken und
Violine, rhythmisch mitreißend schmerzhaft die „Zwischenwelt“
mit singender Säge und Knarre, die Tafelaufsatzmusik, die im
Fuldischen als Karfreitagsratsche bekannt ist.
Zusammen mit der
Posaunistin Annemarie Roelofs führte der Percussion-Künstler die
Gäste durch das Schloss, das sich an diesem Abend in sanfter
sommerlicher Schönheit präsentierte.
Vom Antiquarium, wo Edgar
Allan Poe literarischer Begleiter war, ging es mit zartem
Glockenspiel zur Kaisertreppe, auf der unter hohem Gewölbe die
Pauken gewaltig erklangen und die Gäste zu feierlichem Schreiten
verführten. Nächste Station war der große Festsaal, in dem Posaune
und Tam-Tam warteten, ehe der Meister der Schlag- und Trommelstöcke
zu den leichten Besen griff und den goldenen Tafelaufsatz zum
vielseitigen Rhythmusinstrument umfunktionierte.
Höfisches
Zeremoniell und Jagdszenen bestimmten den Klangraum im so genannten
Reihersaal. Johann Sebastian Bach hätte seine Freude gehabt an der
für Violine und Marimbaphon umgearbeiteten Invention Nr. 13 und der
grandiosen Marimbaphon-Deutung seines Präludiums. Erzählerin Ruth
Fühner baute mit Joseph von Eichendorff, Kafka und Sigmund Freud
Luft- und Traumschlösser; und zu hören war auch, was man unter
einer Reiherbeize zu verstehen hat.
Der Audienzsaal im abendlichen
Dämmerlicht war Edgar Allan Poes Schauererzählung vorbehalten; auch
hier ergänzten sich Schlossgeschichten und Klänge und wurden zur
Chateauphonie.
Das Finale vereinte die Besucher im Park, wo im
chinesischen Pavillon mit herrlichem Blick auf Schloss Fasanerie Udo
Diegelmann und Annemarie Roelofs mit Drum-set und Posaune einen
fetzigen Abschied jazzten.
Fasanerie entließ beglückte Besucher;
von Traum-, Luft- und dem echten Schloss als Klangraum tief
beeindruckt.
Gemeinsam mit Udo Diegelmann am Vibraphon eröffnete Waldemat Jarczyk den dritten Schwerpunkt des Konzertes, der der Musik der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gewidmet war. Stockhausens 1975 entstandene Komposition "Tierkreis" zählt zu den bekannteren Werken des Komponisten. Ausgehend von der Beschäftigung mit den menschlichen Eigenschaften, wie sie den einzelnen Charakteren der Sternbilder zugeordnet sind, gestaltete Stockhausen die 12 Miniaturen in einer sangbaren Melodik. Der Zugang zu den Stücken wurde dadurch erleichtert, da den Hörern zu jedem Sternbild ein von Stockhausen selbst verfasster Text zur Verfügung stand. Man kann den beiden Künstlern ein grosses Kompliment machen: die Qualität ihrer Interpretation erweckte in vielen Zuhörern den Wunsch, das Werk wieder zu hören und sich weiter damit auseinander zu setzen.
Südkurier vom 15.2.2000
Musik, Maschine, Materialien und im Schnittpunkt der Mensch - rund 100 Waldshuter erlebten die Faszination zeitgenössischer Musik mit Kompositionen von Bröder, Diegelmann, Suberg und Xenakis.
Ralph Mangelsdorff, der zu Deutschlands derzeit bekanntesten Countertenören gehört, führte mit seinen grossen stimmlichen Fähigkeiten den Abend bei "Kassandra" auf einen Höhepunkt.
Udo Diegelmann, Komponist und Percussionist dieses Abends, harmonisierte mit dem Marimbaphon elektronische Elemente, schien, während des Spiels zum Bestandteil einer „Mechanik“ zu werden, der er aber feine Nuancen der Veränderung einflocht. Das Thema, der Rhythmus, sie drangen vom Kopf bis in die Zehenspitzen, legten es mit ihrer harmonischen Ausrichtung scheinbar auf eine Versöhnung zwischen Mensch und Maschine an.
Die stärkste Verfremdung brachte Sehnsucht von Alois Bröder. Das Publikum wurde konfrontiert, entfremdet von Romantik, und ging mit. Nicht nur am Beifall war abzulesen, dass die Zuhörer engagiert erleben und mitdenken wollten. Die zeitgenössische Musik an diesem Abend war fern vom reinen Experiment um des Experiments willen. Durchdacht jede Note, jeder Rhythmus, jedes eingesetzte Instrument.
Frankfurter Rundschau, Kulturspiegel vom 1.2.2000
Mit der Zeit gehen, sich Zeit nehmen, mit Tempo spielen - all das mag im Namen des Ensembles stecken.
Andreas Subergs geräuschklangintensive Musik, elektro- akustisch bearbeitet, bildete einen tragenden Hintergrund für das Timbre der phänomenalen Countertenorstimme Ralph Mangelsdorffs.
Der 1959 geborene Udo Diegelmann hingegen, hat sich ganz einer rhythmisch zentrierten, minimalistisch ausformulierten Komponierweise verschrieben. Seine Kompositionen waren gleichsam die Kehrseite der Subergschen: Pattern-Taylorismus, gesteigert durch vom Band zugespielte weitere Fertigungsstufen. Schweisstreibend war das Geschäft des Schlagzeugers, der alle Schlegel beisammen halten musste um das von ihm geschaffene Räderwerk am Laufen zu halten.
Bei Iannis Xenakis Kassandra war es dann Mangelsdorff, dem der Schweiss auf die Stirn trat. Was hier, in der Katastrophenversion der aus Troja verschleppten Seherin, an Deklamation gefordert war, stellte alles in den Schatten.
In der Bundesrepublik Deutschland scheinen die Seher und Seherinnen sich allesamt im Hohen Haus zu Bonn bzw. Berlin zu sammeln, wo sie besonders treffsicher auch sich selbst zu deuten verstehen. Alois Bröder hat die gesammelten Schimpfwörter der Bundestagsabgeordneten in einer lakonischen Performance zwischen Mangelsdorff und Diegelmann mit einem Gedicht Friedrich Rückerts, Gestillte Sehnsucht, konfrontiert. Was kommt gezogen auf Traumesflügeln?, fragt der Dichter, und die kalten Seher, alles ahnenden und tief Blickenden antworten: Banditentum, Bankrotteur, Beamtenkuh; Cheflügner, Eierttänzer, Geldraffer, Lackschuh-panther, Petersilien-Guru, Sauhaufen.
B.Uske
12.10.1999
Referenz (zum Konzert Solopercussion am 24./25.9.1999) :
Udo Diegelmann verfügt neben fundiertem handwerklichen und fachlichem Können ebenso über pädagogisches Geschick gegenüber seinem Publikum. Seine enorme Vielfältigkeit zeigt sich in der Beherrschung aller Schlaginstrumente und verschiedener Richtungen. Er komponiert in solcher Art und Weise für sein Instrumentarium, dass der Hörer spürt, die Werke sind den Instrumenten auf den Leib geschrieben. Durch absolute Kenntniss der vielfältigen Möglichkeiten des Musizierens auf dem Schlagwerk (Percussion), bewirkt er intensive Hörerlebnisse, innere Bilder und starke Empfindungen.
(Irene Schuh, Malerin, Dipl.Grafik Designerin, Veranstalterin,Tel: 069/658334)
26.9.1999
Referenz (zum Konzert Solopercussion am 24./25.9.1999) :
Die hohe Qualität der Musik Udo Diegelmanns ist unbestritten. Meiner Meinung nach sollten Diegelmanns Projekte noch weitaus bekannter sein. Das Theaterhaus Frankfurt präsentiert regelmässig in den laufenden Programmen hochwertige zeitgenössische Musik.
(Gordon Vajen, Intendant des Theaterhauses, Frankfurt am Main, Tel:069/29986110)
Giessener Allgemeine, 2.10.1999
-Als Bestandteile einer geplanten orchestralen Installation dienten Gerhard Burks Stuhlobjekte dem landesweit bekannten Schlagzeuger und Percussionisten Udo Diegelmann als Instrumente.Variationen für Klangskulpturen in Stuhlform zeigte einen Stahlrohrstuhl mit Saitenbespannung, dem durch Anschlagen und Mit- dem-Bogen-streichen, Töne entlockt wurden. Sodann das zweite Objekt aus Metallblech, das, mit Trommelstöcken und kleinen Hämmerchen zum Klingen gebracht, mit dem Drehstuhl aus Holzflächen und Metallgestell nur noch die Sitzfläche gemeinsam hatte. Dieser Dritte quietschte sich buchstäblich mittels sensibler Drehbewegungen einen ab. Ruth Fühner setzte ihre vielseitige Begabung als Sängerin und Rundfunksprecherin ein. Ihr war der Stehpultstuhl und eine aufrechte Rolle zugedacht, während ihr Partner das Sitzen in die Performance miteinfliessen liess.
Zuvor hatte Diegelmann bereits mit zwei Werken aus dem Bereich der Minimalmusic für Marimbaphon und Tonband, Kostproben seiner Fingerfertigkeit abgeliefert.
Giessener Anzeiger, 2.10.1999
-Umrahmt wurde das Programm eindrucksvoll durch die musikalischen Einlagen von Udo Diegelmann.
Während er auf dem Marimbaphon Fingerfertigkeit bewies und ein besonderes Rhythmusgefühl für seine Kompositionen, die im Hintergrund von Tonbandaufnahmen unterlegt wurden, überraschte er die zahlreich erschienenen Gäste mit musikalischen Variationen über die Stuhlobjekte. Zusammen mit der Journalistin Ruth Fühner gestaltete er eine Wort-Klang Collage der besonderen Art.
Mit Plastiklöffeln und einem Geigenbogen musizierte Diegelmann auf einem Saitenstuhl. Zur rhythmisch vorgetragenen Geschichte des Zappelphillips, der nicht ruhig sitzen bleiben konnte, nutzte der Musiker eine Metallbank als Schlaginstrument. Selbst das Quietschen von Arm und Rückenlehne eines vermutlich nicht geölten Stuhls verarbeitete er in der Performance mit Ruth Fühner, die sachliche oder poetische Texte durch verschiedene Betonungen gekonnt vortrug. Der etwas andere und unübliche Gebrauch der Sitzgelegenheiten begeisterte die Zuschauer und erreichte an diesem Abend, was alle Künstler und Autoren beabsichtigten: ein simples Möbelstück in den Mittelpunkt unseres Bewusstseins zu rücken.
12.09.1999
Das Projekt Chateauphonie im Heidelberger Schloss stiess auf eine sehr positive Reaktion des Publikums und auch mir hat es durchweg gefallen. Besonders beeindruckt hat mich die fleissige Vorarbeit, die für einen solchen Abend geleistet werden muss. Ich äussere mich gerne gegenüber Ihren prospektiven Interessenten, denen Sie meine Telefonnummer geben können.
(Helmut Hein, Intendant der Heidelberger Schlossfestspiele, 06221-583502)
Die Aufführung von Udo Diegelmann und Ralph Mangelsdorff war ein berauschender Ausflug in unbekannte Hörwelten. Die gewaltige Stimme riss jedoch aus romantischem Entfliehen, zu klar war die Stimme der Seherin, Kassandra. Gerade in den Schlagwerken von Udo Diegelmann, in sich verdichtenden und lösenden Reihungen, in parallelen und gegenläufigen Rhythmen stiess das Ohr des Zuhörers auf Nichtigkeiten des Alltags, z.B. auf Schmiederhythmen. Doch im Wagnis, das Klangmaterial zu erweitern und mit bekannten Klängen zu verbinden, gelang es den Künstlern, das Publikum auf wunderbare Weise zu verzaubern.
Dillenburger Zeitung vom 25.5.1999
Das con tempo Ensemble überzeugte mit zeitgenössischen Werken im Wechsel mit mitelalterlichen Motetten. Als Einstieg hatten die Künstler eine Präsentation auf dem Marimbaphon gewählt- Solist war Udo Diegelmann. Die präzise Spielweise und die eingehende Rhythmik mit elektronischer Untermalung gaben dem Stück etwas meditatives.
Die mittelalterlichen Motetten faszinierten mit der Stimme des Countertenors Ralph Mangelsdorff. Die stimmliche Perfektion und die grosse Ausdruckskraft waren grossartig.
Im letzten Stück des Ensembles konnte man Neue Musik erleben. Die Darsteller vermischten musikalische Klangwelten aus allen Bereichen. Scherbenklänge, Gesangsfetzen und Schlagzeug wurden mit Tonbandeinspielungen untermalt und entführten die Zuhörer in eine neue Welt der Unterhaltung. Diese hatte nichts mit dem Platz auf dem Sofa zuhause gemein, der Tausch mit der Kirchenbank wurde auf diese besondere Art belohnt.
Offenbacher Post vom 8.2.1999
Udo Diegelmann hat das Marimbaphon als Soloinstrument
entdeckt und spielt es wie ein Meister. Er präsentierte am Sonntag
den Besuchern seines Konzertes im Gemeindehaus der Langener
Petrusgemeinde ein ausgewähltes Programm auf einem ungewöhnlichen
Instrument. Das Marimbaphon stammt ursprünglich aus Mittelamerika
und besitzt einen vollen und warmen Klang, der durch
Palisanderholzplatten und Resonanzröhren erzeugt
wird.
Transkriptionen traditioneller kammermusikalischer Solowerke
von u.a. J.S.Bach, P.Tschaikowski und R.Schumann ergänzten sich mit
Werken zeitgenössischer Marimbamusik u.a. der japanischen Virtuosin
Keiko Abé, des Neue Musik-Komponisten Alois Bröder oder einer
Minimal-Komposition Diegelmanns mit Tonbandplayback.
Dillenburger Post vom 20.5.1997
-Den Abschluss machte das Ensemble mit der Uraufführung des Stücks FellZeitBänder von Udo Diegelmann. Noch einmal präsentierten Diegelmann und Mangelsdorff dem Publikum ihre hochkarätige technische Leistungsfähigkeit, die am Ende des Konzerts für jeden ausser Frage gestanden haben dürfte.
Dillenburger Zeitung vom 21.5.1997
Ralph Mangelsdorff, der im vegangenen Jahr in Dillenburg als Schwan in der Aufführung der Carmina Burana begeisterte, zeigte abermals seine beeindruckenden stimmlichen Fähigkeiten. Das Werk Kassandra stellte enorme physische Anforderungen an Sänger und Schlagzeuger. Mangelsdorff fesselte die Zuhörer mit theatralischen vorgetragenen höchsten extatischen Gesängen der Kassandra, um sofort im Anschluss in die Bassrolle des Chorführers zu schlüpfen. In wohlgesetztem Kontrast folgte aus Musik für die Messe ein mittelalterlicher Gesang: Personarem trinitatem für Countertenor und Schlagwerk.
Den Schluss des Konzertes bildete eine Uraufführung des Schlagzeugers Udo Diegelmann: FellZeitBänder. Dieses Werk für Countertenor, 5 Fellinstrumente und Tonband ist in Werk der Minimal -Art. Während das Tonand die rhythmische Vorgabe wiederholt, begann Udo Diegelmann mit seinen Instrumenten eine Phasenverschiebung zu diesem Rhythms, so dass sich Überlagerungen ergaben. Der vom Countertenor vorgetragene Text bezog sich inhaltlich auf das Wesen dieser Meditationsmusik: Zeit im Fluss der Veränderung.... Ein die Zuhörer packendes Werk, bei dem sich Sänger und Schlagzeuger in enormer Konzentraton ergänzten. Die Zuhörer dankten am Schluss mit ihrem Aplaus für ein Konzert, das durch seine Vielschichtigkeit und Farbigkeit beeindruckte und das durch hohe Professionalität und einer konzentrierten Ausführung, fast schon einer Besessenheit bestach.
Darmstädter Echo vom 18.2.1997:
Alois Bröders ent/lang/tast/end für Marimbaphon überraschte als augenzwinkernde körperliche Annäherung ans Instrument (Udo Diegelmann) mit hohem Unterhaltungswert.
Darmstädter Echo vom 25.2.1997:
Udo Diegelmanns minimalistisches „Anagramm 1“ für
Marimbaphon war
von konzentriertem, suggestivem Reiz.
Main- Echo, 27.1.97
Trommelschlagen vom Schlossgraben her; Fanfarenschmettern vom Belvedersche; Prinz, Prinzessin und der ganze imaginäre Hofstaat samt allen Handwerkern treten ein. Fragmente aus Kafkas Roman" Das Schloss", Gedichte von Eichendorff , Texte von Bachelard....
Ruth Fühner liest in fesselnder Mikro-Dramaturgie und mit faszinierend einfühlsamen Tonfall. Annemarie Roelofs spielt-Posaune, Geige; Udo Diegelmann schlägt Pauken, Marimbaphon, Tamburin, Kastagnetten- und streicht: seine ganz spezielle Version der singenden Säge (in Grösse eines Kontrabasses).
Die drei Künstler spielen hochvirtuos an diesen beiden wildromantischen Abenden und jeder auf seine ganz eigene Weise mit der Phantasie des Publikums. Im Schloss funktioniert das Telefon offenbar ausgezeichnet, heisst es bei Kafka. Das Telefon im Schlösschen trat den Beweiss dafür an- und zählte nunmehr ebenso zu den Akteuren wie die quakenden Enten im Schlossgraben, der jaulende Hund und der Kasettenrecorder.
(Brigitta Manzanec)
Frankfurter Rundschau vom 21.11.1996
Die von dem Schauspieler Ulrich Cyran eingeworfenen Spruch-Paraphrasen aus Peter Handkes „Die Weissagung“ wurden von Udo Diegelmann mit virtuoser Glaspercussion unterlegt.